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Foto: W. Ruhl

Manfred Sillner (*1937)
Jesus und die Samariterin, 1999

Die Graphik von Manfred Sillner zeigt Jesus und die Samariterin, wie sie am Brunnen im Regensburger Dom dargestellt ist. Der Brunnen stand möglicherweise schon um 800 als öffentlicher Brunnen am Rande der ehemaligen römischen Hauptstraße, der »Via Aquarum«, in

Regensburg und wurde beim gotischen Neubau der Kathedrale St. Peter bewusst ins Innere des Doms mit einbezogen.
Um 1500 wurde er wohl von Dombaumeister Wolfgang Roriczer aufwändig erneuert. Am Stirnpfosten beschirmt ein Doppelbaldachin ein Figurenpaar, in dem die Bibelstelle Joh 4,1-42 steinernes Bild wird. Manfred Sillner hat eine der schönsten Begegnungserzählungen in den Evangelien und ihre plastische Umsetzung phantasievoll in einer Graphik umgesetzt. Jesus durchbricht gesellschaftliche Schranken. Die Samariterin, ausstaffiert mit Krug und Zugseil, erscheint auch in ihrer Tracht als Person, die aus der Alltagswirklichkeit heraus Christus begegnet. Äußerlich geht es vorerst bei dieser Begegnung um durstig sein, um Wasser. Das innere Geschehen aber geht tiefer: Ganz unten, auf dem Grund ihres Lebens, da ist die Samariterin nicht allein, da ist Jesus bei ihr. Die Szene steht gleichnishaft für die Taufe und bekräftigt einen liturgischen Bedeutungszusammenhang des Dombrunnens mit dem Taufsakrament. Die lebensspendende Kraft der Begegnung und des Wassers lässt die Steine erblühen. Aus der Säule treiben Äste aus, über dem Baldachin wölbt sich ein dichtes Blätterdach über Jesus und der Frau am Brunnen. (aus: Regensburger Sonntagsbibel, Regensburg 2017, Lesejahr A, Dritter Fastensonntag, S.97)

Jesus und die Samariterin · Regensburger Dombrunnen · Manfred Sillner · 1999 · Graphik ·17,8 x 11,5 cm
Inv. Nr. S 2010/105a

Sillner Jesus und die Samariterin