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Ausstellung vom 11. April bis 1. Juni 2008
im Museum St. Ulrich

Corduan de Vague


Für den Dichter Henri Michaux schafft es die Malerei, Schwingungen des Geistes aufzufangen, die von der Sprache nicht mehr erreicht werden. Hier findet sich der Anknüpfungspunkt zu den Arbeiten seines Freundes Fred Bourguignon. Denn ursprünglich hat dieser in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Paris als Dichter und Lyriker gewirkt, die Sprache war sein Ausdrucksmittel. Später machte er die Malerei zu seinem Medium. Seine kraftvolle Kreativität wurde in dieser Retrosepktive erlebbar und entführte in faszinierende Farbwelten.

 


„Ich male, um das Löschblatt zu sein der unzähligen Durchquerungen, die in mir unaufhörlich zusammenströmen.“
Henri Michaux

Für den Dichter Henri Michaux schafft es die Malerei, Schwingungen des Geistes aufzufangen, die von der Sprache nicht mehr erreicht werden.
Hier findet sich der Anknüpfungspunkt zu den Arbeiten seines Freundes Fred Bourguignon. Denn ursprünglich hat dieser in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in Paris als Dichter und Lyriker gewirkt, die Sprache war sein Ausdrucksmittel. Seine handgedruckten Bücher versah er selbst mit einprägsamen Holzschnitten und Zeichnungen.
Nach 1945 suchte er neue Ausdrucksmöglichkeiten. Fred Bourguignon hat die Malerei zu seinem Medium gemacht. Zusammen mit Camille Bryen und Michel Tapiè unterzeichnete er 1956 das Manifest „La Révolution de l’Infiguré“, eine Stellungnahme zur Position der Bildenden Kunst der damaligen Zeit. Er gehörte damit in die erste Riege der französischen Maler der 50er und 60er Jahre.
Ab den 70er Jahren hat er sich in die Provinz zurückgezogen; der Künstler hat sich für ein Leben in Abgeschiedenheit entschieden. Bis zu seinem Tod am 17. März 2008 lebte und arbeitete er im Tal des Lot im Südwesten Frankreichs. Wurzel dieser Verbundenheit zur Natur war seine Heimat, die Insel Oléron, auf der Fred Bourguignon vor 91 Jahren geboren wurde und wo er aufgewachsen ist.

Diese Verbundenheit mit der Natur, ganz im Besonderen zum Element Wasser in seinen verschiedenen Erscheinungsformen, spiegelt sich über alle Jahrzehnte in seinem Œuvre wieder. So hat sich für die Ausstellung «l´eau de ma vie» quasi wie von selbst aus dem reichen Fundus an Kunstwerken eine kleine Retrospektive mit Arbeiten aus den vergangenen 25 Jahren ergeben. Ausgewählt wurden Werke auf Leinwand, Papier und hinter Glas. Wobei vor allem die Hinterglasbilder mit ihrer Kraft beeindrucken. Sie zeigen, ganz im Stil der «Abstraction Lyrique», gespachtelte Farbflecken, welche eine dichte vibrierende Farbhaut direkt unter der Glasoberfläche bilden.

Anfangs- und Endpunkt der Ausstellung wurden durch zwei Ölbilder fixiert: «blanche d´ aventure» (2005) und «l´infenie de blue» (2001). Das Eine ist strahlend hell, lediglich mit leicht getönten Strukturen versehen, die sich durch das Bild ziehen. Das Andere bildet mit seinem nahezu unendlich erscheinenden tiefen, fast schwarzen Blau den Gegenpol. Dazwischen gruppierten sich die weiteren Arbeiten der Ausstellung: Farbklänge des Blau in vielschichtigen Nuancen und ergänzt mit locker gesetzten Farbzeichen, welche zu Gruppen zusammengefasst und in Reihen entwickelt, die Fläche zu einem Feld rhythmischer Strukturen gestalten. So ergaben sich für den Betrachter faszinierende Farbwelten, welche einen großen Spielraum für die persönliche Interpretation bieten.


Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (ISBN 978-3-00-024157-4) - Im Shop unter Museumspublikationen 3

siehe auch: Kunstwerk des Monats April 2008

Fotos: Kunstraum Kettner
http://www.kunstraum-kettner.de/