Begegnungen von Gegenwartskunst und christlicher Gemeinde
Im Jahr 2011 starteten die Kunstsammlungen zusammen mit dem Künstlerseelsorger des Bistums Regensburg das sehr erfolgreiche liturgische Kunstprojekt „Da-Sein“.
Künstler stellen Werke zur Verfügung, die existenzielle Themen des Daseins betreffen: Pfarreien treten mit uns in Kontakt und wählen Kunstwerke aus, die dann beim Gottesdienst oder in anderen Formen der Gemeindearbeit für Erwachsene, Jugendliche oder Kinder für eine gewisse Zeit in den Blick genommen werden. Auf diese Weise können Diskussionen über Kunst, über das Leben und über den Glauben und vor allem auch darüber, was diese drei verbindet, angeregt und gefördert werden.
Einige Kernthemen des Daseins – Beziehungen, Schmerz, Angst, Freiheit, Liebe oder Vergeblichkeit und Tod beschäftigen seit jeher Künstler ebenso wie jeden nachdenkenden Gläubigen. Das Projekt „Da-Sein in Kunst und Kirche“ soll ein Versuch sein, an diese verbindende Tradition anzuknüpfen, mit welcher sich Kunst und Glaube durch die Jahrhunderte gegenseitig inspiriert und großartige Werke hervorgebracht haben.
Im Projektjahr 2022 haben wir Künstler eingeladen, sich mit dem Thema „CARITAS“ auseinanderzusetzen. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Caritasverbands Regensburg bietet sich eine künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema an.
Das Wort Caritas hat im Lateinischen viele Bedeutungen: hingebende Liebe, uneigennütziges Wohlwollen, Hochachtung. Vor allem aber meint es „Teuerung“, also etwas, was einen hohen Wert, besser Mehrwert hat. Caritas ist somit eine Haltung, die mir wert und teuer sein soll und die es wert ist, an andere weiterzugeben: „Liebe, und tu was du willst“, formulierte Augustinus in so umfassender und allgemeingültiger Weise, in allen Lebenslagen, in jeder Profession. Auch und besonders in bedrängenden Zeiten: demnach gilt, frei nach Gabriel G. Márquez, Caritas in Zeiten der Pandemie...
Mit viel „Caritas“ haben Künstler ihre Kreativität entfaltet und es entstanden Werke, die im Kunstprojekt Da-sein im laufenden Jahr in der Diözese auf Reisen gehen.
Tobias Eder

Große und kleine Figur, 2021
Wir sehen zwei Figuren, die miteinander verbunden sind. Eine Figur ist groß, eine Figur ist klein.
Es ist nicht genau zu klären, ob die kleine Figur vorne oder am Rücken mit der großen Figur verbunden ist.
Die Figuren sind stark stilisiert. Die Körper bestehen aus Volumen die rundum nur eine
Elisabeth Ettl
Mutter mit Kind, 2020
Die Viechtacher Künstlerin, 1951 geboren, studierte an der Pädagogischen Hochschule in München, u.a. Kunsterziehung bei den Professoren Hans Daucher und Rudolf Seitz. Sie unterrichtete bis zu ihrer Pensionierung 2013 an der Mittelschule in Viechtach. Mitte der 1990er Jahre begann sie wieder zu malen, zu zeichnen und zu schnitzen. In den Kursen mit den Bildhauerinnen Gretel Eisch und Annerose Riedl hat sie ihre Leidenschaft zur Arbeit mit dem Holz entdeckt. Ihre Holzarbeiten
Dominik Schleicher

„Caritas“ 2022
berühren, stützen und halten - In seinem Tun und Handeln Christus begegnen - Herz an Herz