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Ausstellung vom 26. April bis 6. Oktober 2002
Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerklosters "St. Blasius" Ölberg 4 (nähe Bismarckplatz)

Die im Licht sind


Unterwegs durch 1000 Jahre Kulturgeschichte

"Die im Licht sind": Zum Jahresmotto des Jubiläumsjahres 2002 der Diözese veranstalteten die Kunstsammlungen des Bistums Regensburg im stimmungsvollen Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerklosters St. Blasius eine Ausstellung.

Im Mittelpunkt standen die Viten und Werke der heiligen Bistumspatrone Emmeram (gest. im Jahre 652 nach der Klostertradition), Erhard und Wolfgang (heilig gesprochen im Jahre 1052), des Königspaares Heinrich und Kunigunde (Krönung im Jahre 1002) sowie des Universalgelehrten des deutschen Mittelalters Albertus Magnus (geb. um 1200). Sie waren ausgezeichnete Menschen, die als historische Persönlichkeiten des Christentums im Mittelalter einen beispielhaften Weg gegangen sind. In der Ausstellung konnten die Besucher ihrem Wirken, ihrer Zeit und ihren Glaubenszeugnissen neu begegnen. Über 20 000 Besucher folgten den Lebenswegen der Heiligen.

Unterwegs durch 1000 Jahre Kunst-, Kultur- und Religionsgeschichte: Bildliche Darstellungen, Figuren und Gemälde illustrierten unter spätgotischem Springgewölbe das Leben der Heiligen und ihre Bedeutung in Mitteleuropa. Auf zahlreichen Schautafeln und Großfotografien, in Federzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert und Computeranimationen wurde die Zeit von der frühen Missionierung in Bayern bis zur Bettelordensbewegung des hohen Mittelalters wieder lebendig. Die volkskundlichen Objekte zeugen noch heute von einer Verehrung der Heiligen.

Der aus dem französischen Poitiers stammende Bischof Emmeram wirkte nach seiner Lebensbeschreibung am herzoglichen Hof in Regensburg und erlitt durch eine böswillige Verleumdung den heldenhaften Märtyrertod. Geblieben ist uns heute über seiner Grabstätte die ehrwürdige Basilika des Heiligen mit den angrenzenden ehemaligen Klostergebäuden.

Erhard aus dem südfranzösischen Narbonne stammend, wirkte ebenfalls am herzoglichen Hofe in Regensburg und wurde in einer Vorgängerkirche der heutigen Dompfarrkirche Niedermünster beigesetzt. Seine Verehrung ist noch heute lebendig am 8. Januar, wenn den Gläubigen seine Kopfreliquie aufgelegt wird, um sie vor Krankheiten zu bewahren.

Der Hauptpatron des Bistums - der heilige Wolfgang - hatte das große Verdienst, kurz nach seinem Regierungsantritt im Jahre 972 das böhmische Gebiet aus seinem Bistumssprengel auszugliedern und die Gründung einer selbständigen Diözese in Prag in die Wege zu leiten. Als Erneuerer und Reformer des Benediktinerordens hat er das Kloster St. Emmeram durch die Einsetzung eines eigenständigen Abtes zu großer Blüte geführt. Sein beispielhaftes Leben, sein soziales Engagement und die starke Förderung der Wissenschaften und Künste kann uns auch heute noch Vorbild sein.

Das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde ist eng mit Regensburg verbunden. Heinrich gilt als Erneuerer der Alten Kapelle und schenkte diese 1009 seinem neu gegründeten Bistum Bamberg. Als Kaiser Heinrich II. übergab er 1014 der Alten Kapelle ein Marienbild, das er von Papst Benedikt VIII. erhalten hatte. Das heutige Gnadenbild aus dem 13. Jahrhundert ist wohl eine Kopie dieser Schenkung. Noch heute pilgern Gläubige zur Basilika Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle.
Seine Gattin Kunigunde, eine tief fromme Frau aus dem Hause Luxemburg, stellte ihr Leben nach dem Tod ihres Gatten in den Dienst von Reich und Kirche und übergab die Regierung an Heinrichs Nachfolger Konrad II. aus dem Hause der Salier. Die Ausstellungseinheit zu Heinrich und Kunigunde wurde gemeinsam mit dem Haus der bayerischen Geschichte gestaltet, das am 9. Juli in Bamberg die Bayerische Landesausstellung zu Kaiser Heinrich II. eröffnete.
Gemeinsam mit dem Haus der bayerischen Geschichte wurde die Abteilung zu den Heiligen Heinrich und Kunigunde erarbeitet.

Der Dominikanermönch und spätere Regensburger Bischof Albertus Magnus schließt den Reigen der Heiligen in der Ausstellung in einer Dokumentation ab, die vom Kulturreferat der Stadt Regensburg organisiert wurde. Albertus Magnus wirkte bereits als Lehrer im Regensburger Dominikanerkloster. In der heutigen Albertus-Kapelle am Kreuzgang befand sich der mittelalterliche Hörsaal des Klosters. Die Lehrkanzel für Professor und Magister sowie die Bänke für die Studierenden haben sich aus dem späten 15. Jahrhundert erhalten. Sie zählten zu den Glanzstücken der Ausstellung.

Vom Kreuzgang aus konnte der Besucher die sonst geschlossene frühgotische monumentale Bettelordenskirche der Dominikaner betreten. Von der bedeutenden Ausstattung hat sich das zweiteilige spätgotische Chorgestühl sowie eine Reihe von Wandmalereien erhalten. Im Südschiff zeigen Fresken eine der ältesten Darstellungen der Vierzehn Nothelfer. Daneben verweist der hochbarocke Albertus-Altar mit einer Büste des Heiligen auf die Verehrung des 1931 heilig gesprochenen Dominikaners.

Die Wirkungsstätte Alberts des Großen - ein Gesamtkunstwerk als Rahmen einer Ausstellung über Lebenswege und Leuchtspuren.

Begleitprogramm

 



 

 

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